Die Kieselbachquelle
Mit folgenden Zeilen beginnt das Gedicht:
Walter an der Kieselbachquelle (Idyll)
„Leise rauscht aus Deinem Munde,
kühler Quell hinab zum Grunde
und ich hör dem Rauschen zu,
um mich stille Waldesruh!
Magnelius?“
Veröffentlicht wurden diese Verse 1948 in der Festschrift zum 25. Jubiläum des Glaswerkes Ernstthal und
beziehen sich eindeutig auf die Kieselbachquelle zwischen Piesau und Ernsthal. Ein pausbäckiges Gesicht,
gefasst in einen steinernen Bogen, der einem Scheunentor ähnelt und aus dessen Mund Wasser sprudelt – Das war Magnelius von der Kieselbachquelle.
Einst kam das Wasser für beide Orte von dieser Quelle. Sie war seit eh Ausflugsziel und Wandertage von Schulklassen führten dahin.
Unterhalb der Quelle lag der alte Flößteich, der von ihr sein Wasser bekam und vor einer halben Ewigkeit das benötigte Holz zur Glashütte brachte.
Im Oktober 2015 stellte man fest, dass die Kieselbachquelle mit Magnelius samt dem Pumpenhäuschen verschwunden war.
Dem Betrachter bot sich eine leere Fläche. Pessimisten unkten es sei halt weg, daran wäre nun auch nichts mehr zu ändern.
Angesichts der vielen Steinbrocken vermuteten sie sogar, auch das Gesicht des Wasserspukers sei zerschlagen.
Damit konnten sich die Heimatfreunde aber nicht so einfach abfinden. Schnell sprach sich die Nachricht in den Orten herum und Unmut machte sich breit.
Das konnte man nicht einfach so akzeptieren. Womöglich war da noch etwas zu retten. Am 8.10.2015 fanden sich engagierte Bürger am Ort des Geschehens
ein. Licht in die Angelegenheit brachten Befragungen von Bürgern, Ämtern und Behörden.
Einige Stunden später war der Lagerplatz von „Magnelius“ dem Wasserspucker gefunden.
Er wurde nicht zerschlagen, sondern in Scheibe Alsbach bei Rennsteigwasser eingelagert.
Die Piesauer Heimatfreunde waren sich darüber einig, dass „Magnelius“ seinen alten Stammplatz wieder einnehmen sollte.
Heimatfreunde, Bürger, Handwerker und Unternehmen bekannten sich zu dieser Aktion und sicherten spontan Hilfe zu.
Jede geleistete Arbeitsstunde und materielle Zuwendung brachten den Wiederaufbau voran. Nun kann man den Wasserspucker in seiner ganzen Schönheit wieder bestaunen.
geocaching: Kieselbachquelle
Google Koordinaten: Kieselbachquelle